Interventionelle Bronchologie

Erkrankungen der Atemwege frühzeitig zu erkennen, Beschwerden zu lindern und Lebensqualität zu schaffen ist das Ziel unserer Sektion für Interventionelle Bronchologie. Durch möglichst wenig belastende, gezielte Eingriffe (Interventionen) an der erkrankten Lunge oder den Bronchien können wir Störungen erkennen und den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Während einer Bronchoskopie führen wir eine Kamera über die Atemwege in die Lunge und können so diagnostische oder therapeutische Maßnahmen ohne Operation durchführen.

Endoskopische Diagnostik

Häufig findet sich im Röntgenbild oder in der Computertomografie (CT) der Lunge ein auffälliger Befund, der nicht eindeutig zugeordnet werden kann. Hierdurch entstehen Sorgen, ob nicht auch ein bösartiger Tumor vorliegen könnte. Die Diagnostik von Lungenkrebs und das Erkennen frühester Krebsformen gehören zu unserem Schwerpunkten. Hierbei profitieren wir von modernsten Methoden der Bildgebung und Materialgewinnung. Nach der Probenentnahme können wir die Proben unverzüglich schnellzytologisch untersuchen lassen (On-site Diagnostik), sodass wir keine kostbare Zeit verlieren. Auf diese Weise kann sofort mit einer gezielten Therapie begonnen werden. Selten ist unter bestimmten Voraussetzungen bei sehr frühen Stadien oder Krebsvorstufen auch eine ausschließlich endoskopische Therapie ohne Operation oder Chemotherapie zur schonenden Heilung möglich.

Ist ein Tumor weit fortgeschritten und eine Heilung nicht mehr möglich, steht die symptomorientierte Behandlung im Vordergrund. In der palliativen Situation sollten alle Maßnahmen zur Minderung von quälenden Symptomen – insbesondere Luftnot – angeboten werden (hier finden Sie weitere Infos zu unserer palliativmedizinischen Betreuung). Zur Behandlung von Atemnot kann z.B. eine Lasertherapie oder eine Stentimplantation sinnvoll sein.

Endoskopische Therapie

Bei schweren Formen von Asthma oder COPD (Lungenemphysem) sind in den letzten Jahren mehrere verschiedene Therapieverfahren (Thermoplastie, VentileDampf, etc.) entwickelt worden, die auch bei diesen Patienten zur Minderung von Luftnot und Verbesserung der Lebensqualität zur Verfügung stehen.

Mit neu entwickelten bildgebenden Techniken wie der Endospirometrie können wir auch unklares Asthma, Husten und andere funktionelle Störungen (z.B. Vocal Cord Dysfunction) abklären. Defekte der Flimmerhärchen, dem wichtigsten Reinigungssystem der Lunge, decken wir ebenso auf wie Störungen der Gas- und Blutflüsse. Auf dem Gebiet der endobronchialen Funktionsdiagnostik ist unsere Abteilung führend.

Unsere Spezialisten bauen bei allen Behandlungsfeldern auf den Einsatz hoch entwickelter Medizintechnik, wie etwa der Verwendung kleinster Katheter mit Lichtleitern, Lasern, Ultraschall, Hitze- und Kältesonden. Sie legen alle Arten von Stents, Ventilen, Spezialkanülen, Sauerstoffsonden oder Jet-Kathetern ein.

Im Vordergrund aber steht stets der Patient – das für ihn beste Behandlungskonzept zu entwickeln hat für uns immer Priorität.