Krankheitsbilder

Hohe Fallzahlen bei häufigen und seltenen Lungenerkrankungen

Als Westdeutsches Lungenzentrum am Universitätsklinikum Essen verfügt die Ruhrlandklinik über eine große Leistungsdichte: Wir können sowohl bei häufigen als auch bei seltenen Lungenerkrankungen auf sehr hohe Fallzahlen verweisen. Zudem führen wir in den Bereichen Lungenkrebs (und thorakale Tumoren), COPD (Lungenemphysem) und Lungenfibrose, Alpha 1-Antitrypsinmangel und Sarkoidose, Mukoviszidose im Erwachsenenalter, Lungentransplantation und im Spektrum der Schlafmedizin seit vielen Jahren klinische Studien durch. Damit haben wir uns nicht nur einen hervorragenden internationalen Ruf erworben – von der Forschung und damit einer verbesserten Behandlung profitieren vor allem unsere Patienten.

Aspergillose ist eine infektiöse Erkrankung, die durch Schimmelpilze hervorgerufen wird, zumeist durch Aspergillus fumigatus. Besonders Patienten mit Lungenkrankheiten haben ein erhöhtes Risiko, eine Aspergillose zu entwickeln. Je nach Immunlage unterscheidet man verschiedene Formen einer Aspergillose:

  1. Aspergillom: Konglomerat aus Pilzhyphen, das bei Patienten mit präformierten Höhlen (z.B. nach Tuberkulose) vorkommt.
  2. Allergische bronchopulmonale Aspergillose (ABPA): allergische Form der Aspergillose, von der hauptsächlich Patienten mit Asthma bronchiale betroffen sind.
  3. Semi-invasive Aspergillose: infektiöse Form der Aspergillose, die bei Patienten mit chronischen Lungenkrankheiten (z.B. COPD, inaktive Tuberkulose, Z.n. Lungenlappenresektion) oder bei Patienten mit mäßig eingeschränkter Immunkompetenz (z.B. Dauersteroidtherapie, Diabetes mellitus) auftritt.
  4. Invasive Aspergillose: infektiöse Form der Aspergillose, die bei Patienten mit starker Immunsuppression (z.B. Patienten mit Neutropenie als Folge von Chemotherapie bei onkologischen oder hämatologischen Erkrankungen und bei Immunsuppression bei Organtransplantation oder bei AIDS).

Diagnostik

  • Röntgen-Bild des Thorax
  • CT des Thorax
  • Lungenspiegelung mit Lungenspülung des betroffenen Bereichs
  • laborchemische Diagnostik: gesamt-IgE, spezifisches IgE und IgG für Aspergillus, Hauttest für Aspergillus

Therapie

Die Therapie hängt von der Form der Aspergillose ab:

  • Aspergillome werden chirurgisch reseziert.
  • Die ABPA wird mit Kortison und Allergenkarenz behandelt.

Stationäre Patienten

Invasive Aspergillosen bei Organtransplantation werden durch Antimykotika (Pilzverhinderte Medikamente) behandelt.

Asthma bronchiale ist eine chronisch entzündliche Erkrankung der Atemwege, die mit variabler Atemwegsverengung und Überempfindlichkeit der Atemwege einhergeht. In Deutschland leiden ca. fünf Prozent der Erwachsenen an Asthma, es ist somit ein sehr häufiges Krankheitsbild. Verschiedene Ursachen sind bekannt, z.B. können bei einer vorliegenden Allergie (beispielsweise Gräserpollen, Tierhaare, Federn) auch die Atemwege mitbeteiligt sein. Somit unterscheiden wir unterschiedliche Asthmatypen. Auch nach eingehender Untersuchung können wir häufig die Ursache nicht eindeutig benennen. Mischformen kommen vor. Darüber hinaus können zusätzliche Faktoren – wie z.B. Refluxerkrankung, Atemstörung im Schlaf – die Behandlung von Asthma erschweren.

Die Basisdiagnostik beinhaltet u.a.

  • Lungenfunktionstest/Provokationstest
  • Allergietest
  • Differenzialblutbild
  • Erfassung des aktuellen Grades der Asthmakontrolle
  • Inhalatorschulung

Spezialdiagnostik:

  • Röntgen/CT Thorax
  • Expiratorisches Stickstoffmonoxid (FeNO)
  • Bronchoskopie

Entsprechend der aktuellen Leitlinien passen wir die medikamentöse Therapie über mehrere Schritte dem aktuellen Grad der Asthmakontrolle an. Bei den Medikamenten unterscheiden wir zwischen Dauermedikation zur Asthmakontrolle und Bedarfsmedikation bei akuter Luftnot. Therapieziel ist die maximal mögliche Beschwerdefreiheit, hierfür können wir die Therapie verschiedentlich einstellen.
Wenn wir auch bei optimaler Therapieführung keine ausreichende Beschwerdefreiheit erreichen können (was selten der Fall ist), sprechen wir von einem schweren, therapieresistenten Asthma. In einem solchen Fall prüfen wir, ob je nach Asthmaform eine zusätzliche Antikörpertherapie sinnvoll ist oder ob eine endoskopische Behandlung der Atemwege (Thermoplastie) in Frage kommt.
Wir bieten sowohl eine stationäre wie auch ambulante Therapie für Asthmapatienten an:
Haben Sie weiterhin asthma-assoziierte Beschwerden wie nächtliches Husten, häufige Luftnotanfälle und sind Sie trotz intensiver Asthmatherapie durch Ihren Lungenfacharzt bei der Arbeit bzw. in der Schule eingeschränkt? Dann kommen Sie in unsere Ambulanz für schweres Asthma. Hier überprüfen wir die Diagnose, erfassen Erkrankungen, die Ihr Asthma verschlimmern und beraten Sie bezüglich individueller therapeutischer Möglichkeiten.

Atemwegsstenosen oder -verengungen können sowohl durch bösartige als auch durch gutartige Erkrankungen hervorgerufen werden. Sie können die gesamten Atemwege betreffen, vom Kehlkopf bis zu den kleinen Bronchien. Insbesondere Atemwegsverengungen in den zentralen Atemwegen, zum Beispiel im Kehlkopf, in der Luftröhre und in den Hauptbronchien behindern die Atmung und erzeugen dadurch ein Gefühl der Atemnot. Neben Luftnot bemerken die Patienten gelegentlich auch ein Geräusch bei der Atmung. Tumoren, sowohl gutartig als auch bösartig, können entweder durch eine Kompression der Atemwege als auch durch Verlegung durch das Tumorgewebe eine Atemwegsstenose verursachen. Auch narbige Veränderungen, zum Beispiel nach einem Luftröhrenschnitt, Langzeitbeatmung oder bei verschiedenen Autoimmunerkrankungen, können eine Verengung der Atemwege hervorrufen.

Bronchoskopie erforderlich

Bei Verdacht auf eine Verengung in den Atemwegen wird zur Bestätigung der Diagnose eine Spiegelung der Atemwege (Bronchoskopie) durchgeführt. Falls die Diagnose sich bestätigt und die Indikation für eine bronchoskopische Behandlung der Atemwegsverengung besteht, wird entweder in der gleichen Sitzung oder in einer zweiten Sitzung (meistens in Vollnarkose und mit starrer Technik) die Atemwegsverengung bronchoskopisch behandelt. Zur bronchoskopischen Behandlung stehen verschiedene Methoden zur Verfügung: Zum einen kann Tumorgewebe, das den Atemweg verengt, durch Laser, Kältesonde oder Zange abgetragen werden. Narbensegeln können mittels eines elektrischen Messers geschnitten und abgetragen werden, die Engstelle kann durch einen Ballon aufgeweitet werden.

Zusammenarbeit mit HNO und Thoraxchirurgie

In manchen Fällen ist eine innere Schienung mittels Einlage von kleinen Röhrchen (Stents) notwendig. Gelegentlich arbeiten wir auch mit unseren HNO-ärztlichen Kollegen oder Thoraxchirurgen zusammen. Atemwegsstenosen, die eventuell operiert werden müssen, werden während der Bronchoskopie den Thoraxchirurgen im Hause demonstriert. Falls eine HNO-ärztliche Mitbehandlung erforderlich ist, erfolgt meistens eine konsiliarische Vorstellung, so dass eine interdisziplinäre Therapieentscheidung getroffen werden kann.

Unter berufsbedingten Lungen- und Atemwegserkrankungen werden die schadhaften Folgen einer beruflichen inhalativen Schadstoff-, Reizstoff- oder Allergenexposition zusammengefasst. Voraussetzung für die Anerkennung einer Berufserkrankung ist eine Listung des vorliegenden Krankheitsbildes in der Berufskrankheiten-Verordnung (BKV).

Hat ein Arbeitnehmer Kontakt zu potenziell schädigenden Stoffen, wird er oft während der aktiven Tätigkeit engmaschig durch den Betriebsarzt oder einen arbeitsmedizinischen Dienst überwacht. Liegt der Verdacht auf eine Berufserkrankung im Sinne des Unfallversicherungsrechts (§9 Abs. 1 SGB VII) vor, besteht seitens des feststellenden Arztes eine Meldepflicht. Die zuständige Berufsgenossenschaft gibt dann eine fachärztliche gutachterliche Untersuchung in Auftrag. Kostenträger für die diesbezügliche Diagnostik und Therapie ist bei Anerkennung die gesetzliche Unfallversicherung.

Zu den häufigsten berufsbedingten Lungen- und Atemwegserkrankungen zählen Asbestose, Silikose (Steinstaublunge) und berufsbedingte obstruktive Atemwegserkrankungen.

Asbestose (Berufskrankheit BK 4103)

Asbest besteht aus mineralischen Naturfasern unterschiedlicher Länge und Durchmesser. Dieser früher sehr viel verwendete Baustoff ist mittlerweile verboten. Nach einer Inhalation wird ein Großteil dieser schadhaften Fasern durch das Flimmerepithel aktiv aus den Atemwegen entfernt. Bei einer Schädigung dieser Säuberungsfunktion – zum Beispiel bedingt durch Zigarettenrauch – oder wiederholte Asbestkontakte reichern sich jedoch einzelne Asbestfasern im Lungengewebe an. In der Folge entwickelt sich über Jahre ein bindegewebiger Umbau des Lungengewebes bis hin zur Lungenfibrose sowie einer Verdickung des Lungenfells als sog. Pleuraplaques. Oft treten diese Veränderungen erst mit einer Latenz von zwanzig bis vierzig Jahren auf. Eine Spätfolge ist die Entwicklung einer bösartigen Entartung in Form eines Pleuramesothelioms (BK 4105) oder Lungenkarzinoms (BK 4104).
Exponierte Berufsgruppen sind insbesondere metallverarbeitende Berufe, Bauarbeiter, Schlosser, Chemiearbeiter , Elektriker und alle Berufe mit Hitzearbeitsplätzen.
Die klinischen Beschwerden sind mit Luftnot, Reizhusten, Nachtschweiß und Gewichtsverlust unspezifisch.
Lungenfunktionell stellt sich ein verringertes Lungenvolumen bei einer vermehrten Steifheit der Lunge dar. Im Röntgenbild zeigen sich in der Lunge unterlappenbetont unregelmäßige kleine Verschattungen sowie eine Verdickung des Lungenfells, welche Verkalkungen aufweisen können.
Eine spezifische Therapie besteht nicht.

Silikose (Berufskrankheit BK 4101)

Die Silikose gehört – wie auch die Asbestose – zu den Staublungenerkrankungen. Nach Inhalation von Quarz oder anderen Derivaten der Kieselsäure kommt es zunächst zu einer akuten Entzündungsreaktion. Die Staubpartikel lagern sich je nach Größe an unterschiedlichen Stellen in der Lunge ab. Durch das körpereigene Abwehrsystem können diese Silikate nicht abgebaut werden. Es verbleibt daher ein chronischer Entzündungsreiz, der im Verlauf zu einer Narbenbildung führt.
Gefährdet sind insbesondere Beschäftigte aus Berg- und Tunnelbau, Mineralverarbeitung, der keramischen Industrie und aus Gießereien.
Oft liegt trotz ausgedehnter Röntgenbefunde eine eher geringe Beschwerdesymptomatik wie Belastungsdyspnoe vor. Lungenfunktionell stellt sich anfangs ein Normalbefund dar. Im Verlauf entwickelt sich oft eine gemischte Ventilationsstörung mit Verengung der Atemwege und Verminderung des Atemvolumens. Typische Befunde in der Röntgenbildgebung sind kleine knotige Verschattungen insbesondere in den Lungenober- und Mittelfledern sowie Verkalkungen der pulmonalen Lymphknoten (sogenannte Eierschalenhili).

Asthma und andere obstrukiven Atemwegserkrankungen als Berufskrankheit (BK 4301, 4302, 4111)

Das allergische Asthma bronchiale ist gekennzeichnet durch anfallsartige Einengungen der Atemwege. Zugrunde liegt eine Überreaktion des eigenen Immunsystems auf bestimmte Fremdstoffe – sogenannte Allergene. Nach Allergenkontakt bilden die betroffenen Personen spezifische IgE-Antikörper. Diese substratspezifische Sensibilisierung führt nach erneutem inhalativem Kontakt zu einer Antigen-Antikörper-Reaktion mit entsprechenden Entzündungsreaktionen.
Oft liegt bereits vor Aufnahme des Berufes eine Neigung zur Allergieentwicklung vor. Berufliche Allergene sind meist einatembare Stoffe pflanzlicher oder tierischer Herkunft. Daher sind insbesondere Beschäftigte mit Tier- oder Pflanzenkontakt gefährdet.
Klassische Symptome sind initial gerötete juckende Augen, Fließschnupfen und Niesreiz. Im weiteren Verlauf tritt anfallsartig starke Luftnot einhergehend mit einem pfeifendem Atemgeräusch auf. Lungenfunktionell zeigt sich eine im Tagesverlauf schwankende Einengung der Atemwege und eine erhöhte Empfindlichkeit der Atemwege auch auf unspezifische Reize. In einer Blutuntersuchung lassen sich oft spezifische Ig-E-Antikörper nachweisen.

Für eine Anerkennung als Berufskrankheit ist erforderlich, dass ein Kontakt zu entsprechendem Fremdstoff ausschließlich oder überwiegend im Rahmen der versicherten Tätigkeit bestand und dass die Erkrankung zur Beendigung der verantwortlich gemachten Belastung führt oder geführt hat.
Eine Therapie besteht aus einer strikten Vermeidung der Allergene sowie einer medikamentösen Stufentherapie des Asthmas nach den aktuellen GINA-Leitlinien. Aufgrund der erhöhten Empfindlichkeit der Atemwege auf unspezifische Reize kann auch eine Eignungsbeschränkung für Berufe mit Staub-, Dampf- oder Rauchkontakt bestehen.

Apparative Diagnostik:

  • Lungenfunktion (Bodyplethysmographie, Gastransferfaktor, unspezifische/spezifische Hyperreagibilitätstestung, Spiroergometrie)
  • Labordiagnostik
  • Röntgen-Thorax/Computertomographie
  • Bronchoskopie (BAL, Probenentnahme)

Ihr Weg zu uns:

Bei Verdacht auf eine Berufserkrankung erfolgt eine Vorstellung zur (ambulanten oder ggf. stationären) Begutachtung im Auftrag der entsprechenden Berufsgenossenschaft. Daneben werden von Prof. Dr. Taube und Prof. Dr. Darwiche Gutachten im Auftrag von Gerichten und Versicherungen durchgeführt. Neben einer ausführlichen Anamneseerhebung und körperlichen Untersuchung erfolgt je nach Fragestellung die Durchführung o.g. Diagnostik.

Link:
(Merkblätter zu den Berufserkrankungen vom Bundesamt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin)

Bei Bronchiektasen handelt es sich um eine krankhafte Ausweitung der Bronchien. Sie können angeboren sein oder im Rahmen anderer Erkrankungen auftreten, z.B. bei Lungenemphysem, bei zystischer Fibrose (Mukoviszidose), aber auch als Folge bestimmter Atemwegsinfekte im Kindesalter. Liegen typische Symptome vor, können wir die Diagnose mittels Schichtaufnahmen (Computertomographie) der Lunge stellen.

Die Therapie besteht in einer speziellen Krankengymnastik, die das Hauptaugenmerk auf das effektive Abhusten von Schleim richtet, in Kombination mit der regelmäßigen Inhalation schleimlösender Substanzen. Im Falle eines Infektes dieser Ausweitungen behandeln wir gezielt mit antibakteriellen Substanzen.

Als eine der häufigsten Lungenerkrankungen ist die Behandlung der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) einer der Schwerpunkte unserer Klinik.
Bei der COPD handelt es sich um eine Kombination aus chronischer Bronchitis, d.h. im typischen Fall Husten mit Auswurf und Lungenemphysem, dem Untergang der Lungenbläschen. Eines der ersten und zugleich der schwerwiegendsten Symptome ist die Luftnot bei Belastung, die in zunehmendem Ausmaße die Aktivität im Alltag einschränkt.
Um diese Entwicklung aufzuhalten stehen inzwischen viele etablierte Therapiemöglichkeiten zur Verfügung und es wird an vielen weiteren Methoden geforscht.

Konservative Therapie der COPD

Die COPD ist ein vielschichtiges Krankheitsbild, ebenso muss auch die Therapie aussehen.

Wer rastet der rostet. Bei kaum einer Erkrankung gilt das so sehr wie bei der COPD. Denn der Körper baut Muskeln ab, wenn sie nicht gebraucht werden. Dieser Vorgang nennt sich Dekonditionierung und führt zu einer zunehmenden Schwächung der (Atem-)Muskulatur. Entgegentreten kann man ihr durch regelmäßige körperliche Betätigung. Die Atemphysiotherapeuten der Ruhrlandklinik zeigen Ihnen, wie Sie der Dekonditionierung entgegenwirken.

Eine weitere Stütze ist die medikamentöse Therapie. Diese besteht aus bronchialerweiternden und ggf. auch entzündungshemmenden Medikamenten zur Inhalation. Die dazugehörigen Inhalationsgeräte sind unterschiedlich anzuwenden, deswegen achten wir auf den korrekten Gebrauch und schulen die Patienten entsprechend. Bei akuter Verschlimmerung können wir auch – wenn notwendig – Kortison und/oder Antibiotika zur systemischen Anwendung einsetzen, d.h. als Tablette oder Infusion.
Bei häufigen Exazerbationen (plötzlichen Verschlimmerungen) der Erkrankung helfen in manchen Fällen auch sog. immunmodulatorische (das Immunsystem günstig beeinflussende) Medikamente.

Die richtige Ernährung ist wichtig – besonders auch für COPD-Patienten, um ungünstiges Über- und Untergewicht richtig anzugehen. Dafür steht uns eine geschulte Ernährungsberaterin zur Verfügung.

Wichtig ist bei verschiedenen Therapieformen – gerade, wenn es viele sind – die richtige Expertise, wann welches Verfahren speziell für Ihre Erkrankung erfolgversprechend ist. Ob konservative, endoskopische, chirurgische Verfahren bis hin zur Lungentransplantation – in unseren fachrichtungsübergreifenden Konferenzen wird Ihr Fall von Experten diskutiert, um Ihnen dann eine Therapieempfehlung auszusprechen, die auf der über 100-jährigen Erfahrung unseres Hauses mit Lungenerkrankungen basiert .

Therapieoptionen

  • Optimierung der inhalativen Therapie
    Inhalationstraining, Therapiestudien
  • Rauchentwöhnungsberatung
  • Diagnostik im Hinblick auf Komplikationen und Begleiterkrankungen
    Rechtsherzbelastung und pulmonale Hypertonie
    Osteoporose
    Depression
    Angststörungen
  • krankheitsspezifische Trainingstherapie
  • Einleitung und Kontrolle einer Langzeitsauerstofftherapie
  • Einleitung einer nicht-invasiven Beatmung
    nächtliche nicht-invasive Beatmung
    Beatmung während der Trainingstherapie
  • Lungenvolumenreduktion
    endoskopisch (Ventile etc.), chirurgisch
  • Bullektomie
  • Lungentransplantation

Endoskopische Lungenvolumenreduktion

Alternativ zu chirurgischen Verfahren bieten wir in der Ruhrlandklinik Methoden der endoskopischen Lungenvolumenreduktion an. Hierdurch können wir bei Patienten mit schwerer bis sehr schwerer COPD eine Besserung der Beschwerden erreichen – die typische Überblähung der Lunge lindern wir mit unterschiedlichen Verfahren. Aktuell führen wir in der Ruhrlandklinik die endoskopische Volumenreduktion mittels Ventilen und Wasserdampf durch.

Ventile – ein reversibles Verfahren

Bei der Ventilimplantation werden kleine Ventile, die aus Silikon und Nitinol bestehen, im Rahmen eines kleinen bronchoskopischen Eingriffs ohne Operation implantiert. Dort führen sie zu einem „echten“ Ventilmechanismus, bei dem sich die Ventilöffnung während der Einatmung verschließt und bei der Ausatmung öffnet und so Luft entweichen kann. Dadurch werden schlechter funktionierende Lungenareale ausgeschaltet und andere, besser funktionierende Areale können sich leichter entfalten und das Zwerchfell gewinnt an Beweglichkeit. Eine Verminderung der Luftnot und eine bessere Belastungsfähigkeit können wir somit in den meisten Fällen erreichen. Ein weiterer Vorteil: Die Ventile können jederzeit entfernt werden; somit wird die Ventilimplantation in der Fachsprache als reversibles Verfahren bezeichnet.

Vor einer geplanten Ventilimplantation prüfen wir mit einer Messung im Rahmen der Bronchienspiegelung, ob eine Kollateralventilation vorliegt. In dem Fall wäre keine Verbesserung zu erwarten – dann müssen wir Alternativen prüfen.

Endoskopische Lungenvolumenreduktion bei Lungenemphysem

 

 

Nächtliche nicht-invasive Beatmung

Im fortgeschrittenen Stadium vieler Lungenerkrankungen entwickelt sich im Verlauf eine sogenannte ventilatorische Insuffizienz. Damit ist die Unfähigkeit des Körpers gemeint, das anfallende Kohlendioxid abzuatmen. Die dann ansteigende Blutkonzentration führt zu einer Übersäuerung des Blutes und ist eine Belastung für das Herz-Kreislaufsystem. Auch Kopfschmerzen und geschwollene Beine sind typische Auswirkungen.
Die Ruhrlandklinik ist auf die Diagnostik dieser schwerwiegenden Komplikation spezialisiert. Hierfür stehen neben der Polysomnographie, die Polygraphie und die kontinuierliche nächtliche transkutane Messung zur Verfügung. Zur Therapie kommen typischerweise nicht-invasive, d.h. Maskenbeatmungsgeräte zum Einsatz. Um dies für die Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten steht eine eigene Berufsgruppe, die „Atmungstherapeuten“ zur Verfügung, die sich um die individuelle Anpassung der Beatmungsmasken und Geräteeinstellungen kümmert.

Unklare Dyspnoe

Luftnot ist ein Kardinalsymptom von vielen Lungenerkrankungen, kommt aber auch bei Krankheiten anderer Fachgebiete vor. So zum Beispiel bei vielen Herzerkrankungen wie Herzinsuffizienz und Herzklappenerkrankungen, aber auch anderen internistischen Erkrankungen. In vielen Fällen müssen Patienten mehrere Ärzte und Krankenhäuser aufsuchen, bevor die richtige Diagnose gestellt wird. In der Ruhrlandklinik stehen verschiedene apparative Untersuchungen zur Diagnostik zur Verfügung, um der Ursache von Luftnot auf den Grund zu gehen. So zum Beispiel Ganzkörperplethysmographie, Transferfaktorbestimmung, Atemmuskelprüfung, CO2-Rückatmung und Leistungsdiagnostik wie die Spiroergometrie. Als Teil des Uniklinikums Essen besteht ein regelmäßiger Kontakt zu den übrigen Fachabteilungen, sodass auch komplexe Erkrankungen schnell im Team diagnostiziert werden können.

Im fortgeschrittenen Stadium vieler Lungenerkrankungen (v.a. der COPD) aber auch bei Erkrankungen mit relevanter Muskelschwäche (bei neuromuskulären Erkrankungen wie ALS, Muskeldystrophien, Zwerchfelllähmung etc.) oder schweren Verformungen von Brustkorb und Wirbelsäule (Kyphoskoliose) kommt es zu einer Ateminsuffizienz mit der Notwendigkeit einer Heimbeatmung.

Die häufigste Erkrankung, die mit einer Ateminsuffizienz einhergeht, die dies betrifft, ist die COPD. Hier hilft die rechtzeitige Einleitung einer nicht-invasiven Masken-Beatmung die Lebensqualität zu verbessern und das Überleben zu verlängern.

Besondere Expertise bei neuromuskulären Erkrankungen

Eine besondere Expertise besteht für erwachsene Patienten mit angeborenen (z.B. Muskeldystrophie Duchenne) bzw. später im Leben auftretenden (z.B. ALS) neuromuskulären Erkrankungen, die im Lauf der Erkrankung fast alle eine Atemschwäche erleiden. Mehrere Zimmer auf der Station sind speziell für diese Patienten ausgelegt (u.a. mit Spezialbad, Spezialklingel, Patientenlifter).
Viele dieser Patienten haben auch einen geschwächten Hustenstoß. Wenn sie sich zufällig verschlucken oder gar eine Bronchien- bzw. Lungenentzündung haben, gelingt das „Freihusten“ der Bronchien nicht. Das kann dann zu unangenehmer Luftnot bis zu Erstickungsanfällen führen. Die Ruhrlandklinik verfügt über unterschiedliche Hilfsmittel (IPPB, CoughAssist®), die den eigenen Husten unterstützen können. Hierdurch können unangenehme Schleimabsaugungen sehr häufig vermieden werden. Auch die Schulung der Patienten und Angehörigen in der Anwendung der Geräte zu Hause gehört zu unseren Aufgaben.

Patienten mit Fehlbildungen der Wirbelsäule oder des Brustkorbes (z.B. Kyphoskoliose) haben ebenfalls häufig eine starke Einschränkung der Atemkraft. Oftmals ist auch hier eine nichtinvasive Beatmung erforderlich. Wann wir mit einer solchen Therapie beginnen sollten, bzw. wie wir die Behandlung bedarfsweise anpassen sollten, können wir anhand der oben bereits erwähnten Untersuchungen entscheiden.

Kontrolle der Atmung im Schlaf

Das Zwerchfell ist der wichtigste Atemmuskel. Erkrankungen des Zwerchfells sind selten. Liegt aber eine Zwerchfelllähmung vor, ist die Atemkraft oft relevant beeinträchtigt, vor allem wenn eine beidseitige Lähmung vorliegt. Ganz entscheidend ist hier die Kontrolle der Atmung im Schlaf, weil in einzelnen Schlafphasen die Atmung alleine vom Zwerchfell abhängt. Ohne diese Überwachung kann die Notwendigkeit einer Beatmungstherapie in der Nacht leicht übersehen werden, was zu einer deutlichen Verschlechterung der Lebensqualität führen kann.

Auch nach lebensbedrohlichen anderen Erkrankungen und schweren Operationen mit langen Aufenthalten auf einer Intensivstation gelingt nicht immer eine Entwöhnung von der eingeleiteten Beatmung (erfolgloses Weaning), sodass die Fortführung der Beatmung außerhalb der Klinik erforderlich ist. Für diese Patienten organisieren wir im Rahmen des Weaning-Zentrums Ruhrlandklinik die häusliche Versorgung in enger Zusammenarbeit mit unseren Kollegen von der Weaningstation und dem Sozialdienst und sind ebenfalls Ansprechpartner für die lebenslange Nachsorge.

Speziell und für jeden Bedarf ausgestattete Beatmungsstation

Die Ruhrlandklinik verfügt über eine speziell ausgestattete Beatmungsstation, auf der sowohl die rechtzeitige Diagnosestellung als auch die Einleitung der erforderlichen verschiedenen Beatmungstherapien und deren lebenslange Nachkontrolle erfolgen. Dies gilt sowohl für Patienten, deren Beatmung über eine Nasen- oder Gesichtsmaske (nicht-invasive Beatmung) erfolgt, als auch für Patienten mit Luftröhrenschnitt (invasive Beatmung über Trachealkanüle). Wir bieten alle hierfür erforderlichen Untersuchungsmethoden an wie Blutgasanalyse, kontinuierliche Kohlendioxidmessung, bei Bedarf komplette Schlaflaboruntersuchung auf Station etc. Auch eine Versorgung mit Sauerstoff ist für jeden Patienten möglich. Die Station verfügt über die Möglichkeit der kontinuierlichen Puls-, Blutdruck-, EKG- und Sauerstoffmessung an jedem Bettenplatz. Dadurch ist eine Aufnahme auf die Intensivstation auch bei akuten Verschlechterungen oft vermeidbar.
Um dies für unsere Patienten so angenehm wie möglich zu gestalten, stehen als eigene Berufsgruppe Atmungstherapeuten zur Verfügung, die sich in enger Abstimmung mit unseren Beatmungsmedizinern um die individuelle Anpassung der Beatmungsmasken und Geräteeinstellungen kümmern.

Infektionserkrankungen der Lunge und der Atemwege werden durch verschiedene Erreger ausgelöst, z.B. Bakterien, Erreger der Tuberkulose (Mykobakterien), Erreger tuberkulose-ähnlicher Erkrankungen (atypische Mykobakterien), Viren, Pilze, Protozoen, Helminthen.
Spezielle Risikogruppen von Patienten sind besonders gefährdet: ältere Patienten; Patienten mit chronischen Erkrankungen, insbesondere Vorerkrankungen der Lunge; Patienten mit Bronchiektasenerkrankung, Immunsupprimierte Patienten (Transplantationspatienten; HIV-Patienten; Tumorpatienten).
Eine rasche Diagnostik und Therapieeinleitung ist wichtig.
Eine Lungenentzündung (Pneumonie) muss in bestimmten Fällen stationär behandelt werden.

Diagnostik

Nach einer ausführlichen Anamnese und körperlichen Untersuchung stehen weitere technische Untersuchungsmethoden zur Verfügung:

  • Bildgebende Diagnostik mittels eines Röntgen-Thorax-Bildes oder eines CT Thorax (in Mehrzeilentechnik, Dünnschichtbilder = HRCT)
  • Labordiagnostik
  • Blutgasanalyse
  • Thoraxsonographie mit ggf. gezielter Pleuraergusspunktion zur mikrobiologischen Diagnostik
  • Bronchoskopie: mit gezielter Probengewinnung zur mikrobiologischen/virologischen oder histologischen Diagnostik (z.B. BAL – bronchoalveoläre Lavage, Probe-Entnahme und anderes)

Therapie

  • Gezielte antibiotische, antimykobakterielle, antivirale oder antimykotische Therapie je nach Untersuchungsergebnis
  • Supportive (symptomlindernde) Maßnahmen
  • Isolationsmaßnahmen
  • Monitoring (Überwachung) bei schwerer Erkrankung ggf. intensiv-medizinische Behandlung inklusive nicht-invasiver oder invasiver Beatmungstherapie
  • Physiotherapie mit dem Schwerpunkt Atemphysiotherapie; Inhalationstherapie
Unter Lungenfibrose im weiteren Sinne wird eine Gruppe eher seltener Erkrankungen verstanden, die aus verschiedenen Gründen in einen „fibrotischen“, d.h. narbigen Umbau der Lunge münden. Die spontanen Verläufe, aber auch das Ansprechen auf verschiedene Therapien sind bei den diversen Formen einer Lungenfibrose teilweise sehr unterschiedlich. Diesen auch „interstitielle Lungenerkrankungen“ bezeichneten Diagnosen ist gemeinsam, dass sie selten bis sehr selten auftreten, so dass viel Unsicherheit unter Patienten, aber auch Ärzten besteht.

Bei der sogenannten „idiopathischen Lungenfibrose“ (IPF), einer Erkrankung vorwiegend des älteren Menschen, ist der Umbau meistens so fortschreitend, dass die Lunge den Körper nicht mehr genügend mit Sauerstoff versorgen kann. Folgen sind eine zunehmende Luftnot, die zunächst unter Belastung auftritt sowie teilweise ein quälender, trockener Husten.

Studien mit Pirfenidon und Nintendanib

In den letzten Jahren hat gerade das Gebiet der Lungenfibrose eine stürmische Entwicklung erfahren: Während noch vor wenigen Jahren die Behandlung oft frustran war, stehen mit modernen Substanzen zur Therapie wie Pirfenidon oder Nintendanib nun Medikamente zur Verfügung, die bei vielen Patienten der Verlauf zwar nicht umkehren, aber doch sehr positiv beeinflussen können. Die Ruhrlandklinik hat in den vergangenen Jahren an mehreren Multicenterstudien zur Erforschung dieser Substanzen teilgenommen.

Andere seltene Lungenkrankheiten, die in eine Fibrose münden können, aber anders als eine IPF behandelt werden, sind z.B. die exogen allergische Alveolitis (auch Hypersensitivitätpneumonitis genannt) oder eine nicht-spezifische interstitielle Pneumonie (NSIP). Der Sachverhalt wird dadurch kompliziert, dass diese Krankheiten teilweise überlappen oder im Verlauf in eine andere Form übergehen können.

Feingewebliche Diagnostik notwendig

Im Zentrum der Diagnostik einer Lungenfibrose/interstitiellen Lungenerkrankung steht die hochauflösende Computertomographie, die zwar ambulant vorher erfolgen kann, aber bestimmten Kriterien genügen muss. Trotzdem kann zur Verlaufsbeurteilung nicht auf herkömmliche Röntgenaufnahmen verzichtet werden.

Diese Bilder werden zu den Beschwerden des Patienten, der Lungenfunktion und den Ergebnissen einer Bronchoskopie (meistens mit einer bronchoalveolären Lavage) in Beziehung gesetzt. Diese geschieht in einem frühen Stadium bereits interdisziplinär, d.h. die Bildgebung wird ausführlich zwischen Radiologen und Pneumologen diskutiert.

Zur exakten Diagnosestellung ist dann oft eine weitergehende feingewebliche Diagnostik erforderlich. Während dies früher eine offene Lungenbiopsie durch eine Operation bedeutete, kann dies heute in vielen Fällen durch moderne endoskopische Verfahren (Kryobiopsietechnik) den Patienten erspart werden. Auch die Ergebnisse dieser Untersuchung werden multidisziplinär, d.h. mit dem Pathologen, dem Radiologen und dem Pneumologen diskutiert. Nicht selten bedeuten an dieser Stelle widersprüchliche Befunde, dass nur eine wahrscheinliche Diagnose ausgesprochen werden kann. Dann muss der Verlauf unter einer Behandlung beobachtet werden: Hierzu bieten wir in Abstimmung mit dem behandelnden Lungenarzt vor Ort die Wiedervorstellung in der Spezialambulanz für interstitielle und seltene Lungenkrankheiten an.

Bei weiter fortschreitendem Verlauf kommt für wenige Patienten mit Fibrose eine Lungentransplantation infrage. Hierzu besteht ein enger Kontakt mit der Transplantationsabteilung.

Zur erfolgreichen Behandlung dieser langwierigen und schwierigen, teilweise sehr seltenen und überwiegend noch unverstandenen Krankheiten ist eine konsequente, vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen niedergelassenem Lungenarzt und Klinikspezialist in Kooperation mit dem Patienten erforderlich.

Eine der weltweit häufigsten Krebserkrankungen ist der Lungenkrebs. Symptome wie Atemnot oder Brustschmerzen entstehen oft erst spät, daher ist das Bronchialkarzinom oft eine „Zufallsdiagnose“. Unter dem übergeordneten Begriff des Lungenkrebses versteht man viele verschiedene Krankheitsbilder, die sich je nach Gewebeart und molekulargenetischem Profil typisieren lassen. Die zwei größten Gruppen sind das kleinzellige Lungenkarzinom und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Welche Art der Therapie individuell möglich ist, hängt von sehr unterschiedlichen Parametern ab. Dabei ist das Zusammenwirken von Spezialisten verschiedener ärztlicher Fachdisziplinen der Schlüssel zur optimalen Therapie.

Die Therapie der verschiedenen Lungenkrebsformen kann sich sehr unterscheiden. Für eine individualisierte Therapie ist daher eine gute Diagnosesicherung durch Gewebeproben (Biopsien) notwendig. Der hierfür erforderliche Eingriff sollte so schonend wie möglich durchgeführt werden.

Diagnostik

Zunächst wird eine Computertomografie (CT) der Lunge mit Kontrastmittel benötigt, welche Sie entweder mitbringen oder welche von der radiologischen Abteilung im Hause angefertigt wird. Anhand dieser Bilder kann in der Regel entschieden werden, wie die weitere Diagnostik erfolgen soll. Unser Ziel ist es, schnellstmöglich eine Diagnose zu sichern oder auszuschließen. Daher findet häufig eine diagnostische Bronchienspiegelung in Vollnarkose statt. Hierbei werden alle uns zur Verfügung stehenden, modernsten Methoden – zum Beispiel Endobronchialer Ultraschall (EBUS), Autofluoreszenzbronchoskopie und Navigationsverfahren – zum Einsatz gebracht. Durch direkte Begutachtung der entnommenen Proben durch auf die Lunge spezialisierte Pathologen können wir in der Regel ohne Zeitverzug eine Diagnose stellen. Auf jeden Fall liegt innerhalb weniger Tage ein endgültiges Ergebnis vor.

Zur Feststellung der Tumorausbreitung werden weitere bildgebende Verfahren angewandt (Ultraschalluntersuchung, CT, MRT, Knochenszintigrafie, PET-CT). Außerdem erfolgen zusätzliche Lungenfunktionsprüfungen. Diese sind wichtig um sicherzustellen, dass auch nach einer eventuellen Operation und optimalen Tumorbehandlung die nachfolgende Lebensqualität des betroffenen Patienten stimmt.

Alle erhobenen Befunde besprechen wir gemeinsam mit den Kollegen der Abteilung für Thoraxchirurgie, Onkologen und Strahlentherapeuten des Uniklinikums Essen am Westdeutschen Tumorzentrum (WTZ) in einer interdisziplinären Tumorkonferenz, um Ihnen die bestmögliche Therapieoption zu bieten. Hierbei ist natürlich auch ein Einschluss in innovative Behandlungsstudien möglich.

Therapie

Ist die Lungenfunktion gut und der Tumor in Größe und Ausbreitung noch nicht weit fortgeschritten, können ihn operativ die Kollegen der Abteilung für Thoraxchirurgie unseres Hauses entfernen.

In manchen Fällen kann das Operationsergebnis durch eine vorherige oder anschließende Strahlen- oder Chemotherapie verbessert werden. Diese können wir stationär in der onkologischen Abteilung der Ruhrlandklinik durchführen. Ambulante Behandlungen und Bestrahlungen werden in enger Kooperation mit den Kollegen des Westdeutschen Tumorzentrums am Universitätsklinikum Essen durchgeführt.

Patienten mit Lungenkrebs verspüren häufig Luftnot. In vielen Fällen können wir durch den Einsatz moderner Techniken (Laser, Beamer, Stent) im Rahmen eines bronchoskopischen Eingriffs eine Linderung erreichen. Zudem besteht in unserem Haus die Möglichkeit einer photodynamischen Therapie (PDT). Dabei werden die Krebszellen mit einem Medikament „markiert“ und anschließend mittels Laserlicht zerstört. Manchmal ist aber zum Zeitpunkt der Diagnosestellung die Erkrankung so weit fortgeschritten, dass eine Heilung nicht mehr möglich ist. In diesem Fall betreuen speziell ausgebildete Ärzte die Patienten und sorgen mit palliativmedizinischen Maßnahmen für eine Linderung von Schmerz, Luftnot und Angst.

Unabhängig davon, in welchem Stadium der Erkrankung sich ein Patient befindet – in unserem Haus bekommt er das bestmögliche diagnostische und therapeutische Angebot, immer auf dem neuesten Stand der Wissenschaft an einem der größten zertifizierten Lungenkrebszentren Europas.

Studien

Nicht umsonst lautet das Motto unserer Klinik: „Es gibt nichts, was wir nicht noch besser machen können“
Fotolon-Studie / Photodynamische Therapie (PDT)
Klinische Zulassungsstudie
EudraCT number 2013-001876-39

Studienleiter: Prof. Dr. med. Lutz Freitag (Zürich) / Prof. Dr. med. Kaid Darwiche (Ruhrlandklinik Essen)

Ansprechpartner/Studienärztin: Susan Herkner-Güthaus

Wächst der Tumor in einen Luftweg ein (endobronchiales Tumorwachstum), besteht derzeit deutschlandweit nur in unserem Haus die Möglichkeit einer photodynamischen Therapie. Dabei wird dem Patienten ein Medikament verabreicht, das sich in hohem Maße in den besonders stoffwechselaktiven Tumorzellen anreichert. Diese werden anschließend bronchoskopisch mittels einer speziellen Laserfaser sichtbar gemacht und bestrahlt. Dabei zerfallen die so markierten bösartigen Zellen und der Tumor stirbt in diesem Bereich ab. Derzeit führen wir diese Art der Lokal-Therapie innerhalb einer europäischen Zulassungsstudie durch. Jedoch konnten wir in den vergangenen Jahren schon vielen Patienten im Rahmen von individuellen Heilversuchen mit der photodynamsichen Therapie ein Stück Lebenszeit schenken, einigen sogar eine Heilung.

Untersuchung von Biomarkern in bronchoskopisch entnommenen Proben Studienverantwortliche: Dr. med. Kaid Darwiche/ Dr. med. Filiz Özkan
Klinische Zulassungsstudie
Ansprechpartner: Ulrike Sampel/ Dr. Filiz Özkan

Wenn der Tumor in der Nähe der Luftwege (zentral) wächst oder in die Lymphknoten gestreut hat, besteht die Möglichkeit die Diagnose in mehr als neunzig Prozent durch eine transbronchiale Nadelbiopsie unter Ultraschallsicht zu sichern. Die Proben werden durch den Pathologen begutachtet. Manchmal bleibt Probenmaterial übrig, das Sie uns zur Entwicklung neuer Biomarkertestungen zur Verfügung stellen können. In den letzten Jahren konnten wir hierdurch bereits wertvolle Ergebnisse erzielen, die auch einen Einfluss auf die Probenentnahmetechnik genommen haben.

Weitere Studien, an denen die Abteilung für Interventionelle Pneumologie in Kooperation mit der Abteilung für Pathologie und dem Westdeutschen Tumorzentrum am Universitätsklinikum Essen beteiligt ist:

PURE Lunge-Studie der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV)

In dieser Studie wird nach Markern für die Lungenkrebsfrüherkennung gesucht. Von Juni 2013 bis Februar 2015 konnten an der Ruhrlandklinik fast 700 Patienten in diese Studie eingeschlossen werden. Blut-, Gewebe- und Speichelproben sowie die Ausatemluft der eingeschlossenen Patienten wird nun auf neue Marker untersucht.

AIO TRK

In Zusammenarbeit mit dem Westdeutschen Tumorzentrum werden Patienten mit einem Adenokarzinom im fortgeschrittenen Stadium vor und nach einer Chemotherapie mit den Medikamenten Cisplatin und Pemetrexet auf Änderungen des molekularen Markerprofils untersucht.

International Immuno Oncology Network Studie mit PD1/ PD1-L –Inhibitoren

Kürzlich wurde eine neue Immuntherapie für das Lungenkarzinom zugelassen, die bei manchen Lungenkrebsarten sehr gute Erfolge zeigt. Molekulare und immunhistochemische Untersuchungen vor und unter laufender Therapie sollen weiteren Aufschluss über die Wirkweise der Therapie bei verschiedenen Lungenkrebsarten liefern.

Entwicklung eines molekulare Schnelltestes zur Bestimmung von EGFR und KRAS-Mutationen

Anhand von Lymphknotenproben, die bronchoskopisch unter Ultraschallsicht gewonnen werden, wird ein hochsensitives Verfahren zur Schnelltestung molekularer Therapie-relevanter Marker entwickelt.

nNGM

Das nationale Netzwerk Genomische Medizin (nNGM) Lungenkrebs ist ein Verbund, der onkologischen Spitzenzentren, universitären Krebszentren und Zentren mit vergleichbarer Qualifikation, der die flächendeckende Verbesserung der Versorgung von Lungenkrebspatienten zum Ziel hat.

Weitere Informationen finden Sie im nNGM Lungenkrebs Infoflyer für Patienten.

In Deutschland leben etwa 8.000 Betroffene mit Mukoviszidose (oder CF = cystic fibrosis, zystische Fibrose) und jedes Jahr kommen rund 200 Kinder mit Mukoviszidose auf die Welt. Damit gehört Mukoviszidose zu den seltenen Erkrankungen. Bereits im Kindesalter können verschiedene Krankheitserscheinungen auftreten. Vor allem die Lunge und die Bauchspeicheldrüse, aber auch weitere Organe, zum Beispiel Leber oder Bauchspeicheldrüse und die Gallenwege, sind von der Erkrankung betroffen. Die Ursache für Mukoviszidose ist ein Fehler im Erbgut. Seit 1989 ist bekannt, dass dieser Fehler auf dem Chromosom 7 im so genannten CFTR-Gen liegt. Mittlerweile sind mehr als 2000 Mutationen im CFTR-Gen bekannt. Die Veränderungen im CFTR-Protein führen aufgrund des gestörten Salz- und Wassertransportes dazu, dass ein zäher Schleim eine Reihe lebenswichtiger Organe verstopft: Die Lunge, die Bauchspeicheldrüse, die Leber und der Darm sind davon betroffen. Diese Multiorganerkrankung bedarf einer besonderen Versorgung durch ein multidisziplinäres Team bestehend aus spezialisierten Mukoviszidoseärzten und nicht ärztlichen Heilberufen (u.a. Physiotherapeuten, Ernährungsberater, Pflegekräfte, etc.) sowie Sozialarbeitern oder weiteren Berufsgruppen. Ein wichtiges Element der Versorgung dieser Patienten ist die Zusammenarbeit zwischen den Einrichtungen und den Patienten mit Schulungen, Information, Motivation und dem Alltagsmanagement der Erkrankung durch die Patienten selbst (Adherence).

Unser Mukoviszidose-Zentrum

Liebe Patienten, liebe Eltern,
unser Mukoviszidose-Zentrum bietet die Versorgung von Erwachsenen mit Mukoviszidose an. Als leistungsstarkes Kompetenzzentrum im Bereich der Lungenheilkunde der Pneumologie Universitätsklinik gilt die Mukoviszidose-Betreuung weit über die regionalen Grenzen hinaus. Das Team unter der Leitung von Univ.-Prof. Dr. med. Christian Taube ist hoch spezialisiert auf die Behandlung der Mukoviszidose.

Die ambulante und stationäre Betreuung sind eng miteinander verknüpft, wodurch eine hohe Kontinuität in der Versorgung gewährleistet wird. Insbesondere unser interdisziplinäres Team an erfahrenen nicht-ärztlichen Therapeuten wie Psychologen, Sozialpädagogen, Physiotherapeuten, Diätassistentinnen, Ergotherapeuten und das Pflegeteam mit langjähriger CF-Erfahrung tragen erheblich dazu bei.

Der Mukoviszidose-Ambulanz liegt die Anerkennung nach Qualitätsmanagementsystem gemäß DIN EN ISO 9001:2015 vor. Wir nehmen am Deutschen Qualitätssicherungsregister und am Benchmarking-Projekt des Mukoviszidose e.V. teil, um an einer ständigen Verbesserung unserer Versorgungsqualität zu arbeiten.

Unser Kooperationspartner am Universitätsklinikum Essen bietet uns die örtliche Nähe zu allen weiteren Spezialisten, welche zur Versorgung dieser Multiorganerkrankung benötigt werden, zum Beispiel die Transplantationszentren für Lunge, Niere oder Leber.

Unser diagnostisches und therapeutisches Angebot

  • Schweißtest
  • Genetik
  • Lungenfunktion-Ganzkörperplethysmographie, Allergielabor
  • Spiroergometrie
  • Ernährungsberatung und Diabetesschulung
  • Thoraxchirurgische Versorgung
  • Physiotherapie mit autogener Drainage und reflektorischer Atemtherapie
  • Sauerstoffversorgung und nicht invasive Maskenbeatmung
  • Ambulante intravenöse Antibiotikatherapie
  • Psychosoziale Unterstützung
  • Patienten- und Angehörigenschulung
  • Transplantationsvorbereitung und -nachsorge für Kinder und Erwachsene
  • telefonischer 24-Stunden-Dienst mit CF erfahrenen Ärzten
  • strenge Trennung der Patienten nach Erregerspektrum und strikte Beachtung der Cf-spezifischen Hygienemaßnahmen
  • flexible und starre Bronchoskopie mit allen pneumologischen Interventionsmöglichkeiten

Das Christiane Herzog Centrum Ruhr

Die CF-Zentren der Ruhr-Universität Bochum und der Universität Duisburg-Essen (Kinderklinik UK Essen und Ruhrlandklinik am Universitätsklinikum Essen) haben im Jahr 2011 ein gemeinsames Studienzentrum (CFTR= Cystic fbrosis Clinical Trail Center Ruhr) gegründet. In den letzten drei Jahren haben die Ambulanzen aus den Universitätskinderkliniken Bochum und Essen und der Ruhrlandklinik ihre Zusammenarbeit im Rahmen des Cystische Fibrose Clinical Trial Networks intensiviert und erfolgreich gemeinsam an zahlreichen klinischen Studien teilgenommen. Aus der Erfahrung der konstruktiven und nach vorne gerichteten Zusammenarbeit der drei Kliniken hat sich der Wunsch nach einer intensivierten Zusammenarbeit ergeben. In dieser Situation ist die Christiane Herzog Stiftung auf unser Kooperationsprojekt aufmerksam geworden. Sie hat sich zu unserer großen Freude entschlossen, unsere vertiefte Kooperation zu unterstützen und langfristig zu begleiten – das Christiane Herzog Centrum Ruhr (CHCR) entstand. Die Unterstützung der Christiane Herzog Stiftung soll uns ermöglichen, Leistungen anbieten zu können, die jenseits der kassenfinanzierten Grundversorgung liegen.

Im Zuge dessen bieten wir den Patienten die Möglichkeit zur Teilnahme an nationalen und internationalen klinischen Studien.

Mehr erfahren Sie auf unserer Homepage des Christiane Herzog Zentrum Ruhr www.chcr.de.

Unter dem Begriff der pulmonalen Hypertonie (PH) versteht man eine Druckerhöhung in der Lungengefäßstrombahn. Die weitaus häufigsten Ursachen hierfür sind Linksherzerkrankungen und (fortgeschrittene) chronische Lungenerkrankungen, seltener kann auch nach einer Lungenembolie eine dauerhafte Druckerhöhung im Lungenkreislauf verbleiben. Daneben gibt es Mischbilder und seltene Erkrankungen, die ebenfalls eine pulmonale Hypertonie verursachen können.

Eine seltene Unterform ist die pulmonal arterielle Hypertonie (PAH). Diese kann idiopathisch (iPAH), also ohne bekannte Ursache, auftreten, oder mit anderen Erkrankungen assoziiert sein (APAH, z.B. Kollagenosen, HIV-Infektionen, bestimmte angeborene Herzerkrankungen etc.). Hierbei handelt es sich um eine primäre Erkrankung der kleinen Lungengefäße, die ihre Elastizität verlieren und sich zunehmend verengen.

Trotz unterschiedlicher Ursachen führt der erhöhte Druck in den Lungengefäßen immer zu einer vermehrten Belastung des rechten Herzens, die im Verlauf in einem Rechtsherzversagen münden kann.

Zur Diagnostik der pulmonalen Hypertonie werden eingesetzt:

  • Screening: Echokardiographie (hierdurch kann die Diagnose bei auffälligem Befund zwar vermutet, nicht jedoch bestätigt werden)
  • Weiterführende Diagnostik: EKG, Lungenfunktion, Blutgasanalyse, Laboruntersuchungen, 6-Minuten-Gehtest
  • Bildgebende Diagnostik: (Angio-) CT des Thorax/Perfusionsszintigraphie
  • Bestätigung/Ausschluss der Diagnose: Rechtsherzkatheteruntersuchung (inklusive Hämodynamikmessung; ggf. Vasoreagibilitätstest bei V.a. iPAH)
  • Ergänzend Pulmonalisangiographie bei V.a. chronisch thrombembolische Genese

Die Diagnostik dient dazu, die Diagnose zu bestätigen und eine ursächliche Einordnung vorzunehmen.

Die Therapie der Pulmonalen Hypertonie richtet sich nach der Ursache der Erkrankung. Zum einen können symptomatische Maßnahmen erfolgen wie z.B. Sauerstoff-Verordnung, Diuretika (entwässernde Medikamente) oder Antikoagulation (Blutverdünnung).

Bei ursächlicher Linksherz- oder Lungenerkrankung wird diese behandelt, bei abgelaufener Lungenembolie kann manchmal erfolgreich operiert werden (Ausschälung der verlegten Gefäßabschnitte im Rahmen einer sogenannten „PEA“).

Bei der seltenen pulmonal arteriellen Hypertonie (iPAH, APAH) stehen seit einigen Jahren mit den „spezifischen Drucksenkern“ wirksame Medikamente zur Verfügung. Häufig wird eine Kombinationstherapie eingesetzt, mit der Beschwerden und Prognose deutlich gebessert werden können. Die Therapieeinleitung und -kontrolle sollte in einem erfahrenen Zentrum erfolgen.
Eine Lungentransplantation oder Herz-Lungentransplantation ist bei Therapieversagen in manchen Fällen die letzte Therapiemöglichkeit.

Eine Erstvorstellung von Patienten erfolgt ebenso wie die ambulante Therapiekontrolle über die PH-Ambulanz unseres Hauses.
Erhärtet sich ambulant der Verdacht auf eine PH, so erfolgt die weitere Abklärung im Rahmen eines kurzen stationären Aufenthaltes.

Es besteht eine enge Kooperation mit der Abteilung für Lungentransplantation im Hause sowie der Kerckhoffklinik, Bad Nauheim, wo geeignete Patienten zur Operation an den Lungengefäßen (PEA) vorgestellt werden.

Die Abteilung beteiligt sich an Phase 3-Studien zur Erprobung neuer Behandlungsmöglichkeiten.

Als Aspiration wird das Eindringen von Speise in die Luftröhre bezeichnet. (Man „verschluckt sich“ oder „bekommt etwas in die falsche Tröte“.) Ebenso kann Magensäure oder galliges Sekret über die Speiseröhre und den Kehlkopf in die Lunge gelangen. Im Extremfall kann dies eine Lungenentzündung auslösen („Aspirationpneumonie“). Unklar ist hingegen die Bedeutung von geringen Aspirationen für verschiedene pulmonale Erkrankungen: Während ein chronischer Husten nicht selten durch eine effektive Antirefluxtherapie gebessert werden kann, ist die die Bedeutung für Erkrankungen wie Lungenfibrosen oder Asthma noch nicht hinreichend geklärt. Bei lungentransplantierten Patienten wird eine Rolle in der Entstehung einer Abstoßungsreaktion diskutiert.

Wenn die Betroffenen eindeutige Symptome wie Sodbrennen, Aufstoßen oder häufiges Verschlucken angeben, liegt ein Zusammenhang nahe: Allerdings ist der sogenannte „stille Reflux“, wenn diese Symptome fehlen, ungleich häufiger. Auch eine Spiegelung von Magen oder Speiseröhre kann dann einen Reflux nicht sicher ausschließen.
In der Ruhrlandklinik werden diese möglichen Zusammenhänge mit der bronchoalveolären Lavage untersucht. Eine durch eine Spiegelung der Bronchien gewonnene Spülflüssigkeit, die auf indirekte Hinweise für einen solchen Reflux getestet werden kann. Außerdem kann durch eine pH-Metrie über 24 Stunden der pH-Wert gemessen werden. Dabei wird eine kleine Sonde über den Nasengang in den Rachen eingebracht. Niedrige pH-Werte weisen auf einen Rückfluss von Magensäure bis in den Rachenraum hin.

Die Sarkoidose ist eine entzündliche Erkrankung, die den ganzen Körper betreffen kann. Es bilden sich dabei kleine Gewebeknötchen, sogenannte Granulome. Sie können so gut wie überall im Körper entstehen. In neunzig bis hundert Prozent aller Fälle ist die Lunge betroffen, und die Erkrankung macht sich durch Beschwerden wie trockenen Husten oder Luftnot unter Belastung bemerkbar. Eine genaue Ursache ist nicht bekannt.

In der Ruhrlandklinik werden Patienten entweder zur Sicherung der (Verdachts-)Diagnose einer Sarkoidose, zur Einholung einer Zweitmeinung über eine Therapieentscheidung oder bei kompliziertem, chronischem Verlauf vorgestellt. Unter der ehemaligen Leitung von Prof. Dr. Ulrich Costabel hatte sich die Abteilung den Ruf des „Deutschen Sarkoidosezentrums“ erworben.

Zur Diagnosestellung ist in der Regel die feingewebliche Sicherung von Granulomen notwendig. Hierfür führen wir, falls nicht einfacher verfügbar, meistens eine Spiegelung der Luftröhre (Bronchoskopie) durch. Diese kann in lokaler Betäubung mit entsprechender Sedierung erfolgen. Falls eine Lymphknotenpunktion geplant ist, nehmen wir eine starre Bronchoskopie in Narkose vor. Im weiteren Verlauf sind solche Eingriffe nur selten erforderlich.

Das möglichst individuelle Therapiekonzept richtet sich nach dem Organbefall bzw. der funktionellen Einschränkung durch die Erkrankung.

Unsere Sarkoidosepatienten werden, falls erforderlich, zusammen mit anderen Kliniken am Universitätsklinikum Essen betreut. Hierzu werden sie gegebenenfalls während des stationären Aufenthalts in der Ruhrlandklinik vorgestellt.

In der Ambulanz für Interstitielle und Seltene Lungenkrankheiten behandeln wir pro Jahr mehrere hundert Sarkoidosepatienten. Eine Erstvorstellung zur Einholung einer Zweitmeinung kann auch dort stattfinden: Bitte bringen Sie möglichst alle Vorbefunde (z.B. Arztbriefe oder Ergebnisse feingeweblicher Untersuchungen) mit, insbesondere Röntgen- oder CT-Aufnahmen im Original, z.B. auf CD.

Das Schlafmedizinische Zentrum der Ruhrlandklinik gehört zu den ältesten Zentren in Deutschland. Es ist spezialisiert auf die Behandlung von Schlafstörungen, die durch Atemaussetzer verursacht werden oder auf neurologische Ursachen zurückzuführen sind. Seit den Anfängen im Jahre 1983 wurden hier schon über 50.000 Patienten behandelt. Wenn ein Verdacht auf eine behandlungsbedürftige Schlafstörung besteht, wird der jeweilige Haus- oder Facharzt zuerst eine ambulante und danach gegebenenfalls eine stationäre Untersuchung veranlassen. Im Schlaflabor mit seinen modernen und komfortabel ausgestatteten Räumen verbringen die Patienten dann gewöhnlich ein bis zwei Nächte, damit die Ärzte sie eingehend untersuchen und gegebenenfalls eine Therapie einleiten können. Auch hier arbeiten Ärzte verschiedener Abteilungen zusammen, um klare Diagnosen stellen und passgenaue Therapien einleiten zu können. Das gesamte Spektrum von Atmungsstörungen im Schlaf kann hier diagnostiziert und behandelt werden. Neben der obstruktiven Schlafapnoe ist die Behandlung der zentralen Schlafapnoe bei Herzmuskelschwäche ein Spezialgebiet. Das Schlaflabor wurde von der Deutschen Gesellschaft für Schlafmedizin zertifiziert.
Mehr Informationen finden Sie auf den Internetseiten der Schlafmedizin: www.schlafmedizin-essen.de
Vocal Cord Dysfunction bezeichnet eine funktionelle Störung des Kehlkopfes, die zu einem krankhaften Bewegungsablauf der Stimmbänder bei der Atmung führt. Die Stimmbänder verkrampfen sich, der Kehlkopfeingang wird dadurch enger oder sogar verschlossen. Dies führt zu Erstickungsanfällen; es entsteht das Gefühl, nicht durchatmen zu können – „der Hals ist wie zugeschnürt“. Die Luftnotattacken können in Ruhe, unter körperlicher Anstrengung, nach Inhalation von reizenden Stoffen oder auch unter emotionalem Stress auftreten. Oftmals geht der Luftnotattacke ein Hustenanfall, Heiserkeit oder ein Kloßgefühl voraus. Die Erkrankung wird oft aufgrund der ähnlichen Beschwerden als Asthma fehldiagnostiziert. Asthmamedikamente helfen aber in dem Fall kaum oder gar nicht. Die funktionelle Störung des Kehlkopfes ist mit herkömmlichen Lungenfunktionsverfahren kaum zu diagnostizieren.

Keine Medikamente: Atemtherapie und Logopädie

Mittels einer Spiegelung des Kehlkopfes mit gleichzeitiger Messung des Atemflusses (eine sogenannte Endospirometrie) lässt sich der gestörte Bewegungsablauf der Stimmbänder erfassen. Während der Untersuchung wird falls notwendig ein Anfall provoziert (z.B. durch körperliche Anstrengung, Inhalation von reizenden Stoffen).

In der Therapie der VCD stehen nicht die medikamentösen Verfahren im Vordergrund. Die Therapie der Wahl stellen Atemtherapie und Logopädie dar. Dabei lernen Patienten, durch Atem- und Entspannungstechniken die Atemnotanfälle zu verhindern oder zu durchbrechen. Ebenso gehört die psychologische Betreuung zu einem wichtigen Bestandteil der VCD-Therapie.